Gottes Prophet als Werkzeug des Gerichts, der Autorität und des geistlichen Einflusses
- Marcel Haag
- vor 3 Tagen
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Hesekiel 21,18–22
18 Und das Wort des HERRN erging an mich:19 Du, Menschensohn, richte zwei Wege ein, auf denen das Schwert des Königs von Babel kommen soll; beide sollen aus einem Land ausgehen. Und stelle ein Wegzeichen auf, stelle es dort auf, wo der Weg zur Stadt abbiegt.20 Einen Weg sollst du einrichten, dass das Schwert nach Rabba der Ammoniter komme, und einen nach Juda, zur befestigten Stadt Jerusalem.21 Denn der König von Babel steht an der Wegscheide, am Anfang der beiden Wege, um Wahrsagung zu betreiben: Er schüttelt die Pfeile, befragt die Teraphim, betrachtet die Leber.22 In seiner rechten Hand ist das Los für Jerusalem: dort sollen Sturmwidder aufgestellt, das Morden begonnen, das Kriegsgeschrei erhoben werden; man soll Sturmleitern an den Toren aufstellen, einen Wall aufschütten und Belagerungstürme bauen.
Der Prophetische Akt als geistlicher Einfluss
Gott spricht am Anfang direkt zu Hesekiel und befiehlt ihm, eine ganz konkrete prophetische Handlung auszuführen:„Richte dir zwei Wege ein … stelle ein Wegzeichen auf …“Das ist keine symbolische Geste oder bloß ein visuelles Zeichen – es ist ein geistlich wirksamer Akt.Durch den Gehorsam des Propheten wird der Wille Gottes aktiviert und beginnt sogar, das Handeln im Lager des Feindes zu beeinflussen.
Okkultes Ritual und göttliche Führung
Der König von Babel wendet eindeutig okkulte Methoden an: Er schüttelt Pfeile, befragt Hausgötzen (Teraphim), betrachtet die Leber – klassische Formen heidnischer Wahrsagung.Doch das Ergebnis dieser dunklen Praktiken fällt trotzdem in Einklang mit Gottes Willen aus.
Warum?
Weil Hesekiel bereits den prophetischen Akt ausgeführt hat: Er hat den Weg markiert, die Richtung festgelegt.Als der König von Babel dann nach einem Zeichen sucht, fällt das Los auf Jerusalem – genau den Ort, den Gott zum Gericht ausersehen hat.
Das ist ein erstaunliches Zeugnis dafür, dass Gott sogar heidnische Herrscher und ihre Methoden lenken kann, wenn Sein Prophet in Gehorsam handelt.
Prophetie und physische Handlung: Händeklatschen
Später im gleichen Kapitel spricht Gott erneut zu Hesekiel:
„Du, Menschensohn, weissage und schlage deine Hände zusammen!“
Wieder sehen wir das Prinzip: Wort + Handlung.Nicht nur das prophetische Wort zählt, sondern auch das begleitende, körperliche Zeichen – das Klatschen mit den Händen.
Das ist kein Ritualismus, sondern Ausdruck geistlicher Autorität, der Gottes Gericht in Bewegung setzt.
Spannend ist: Auch Gott selbst sagt in diesem Kapitel, dass Er in die Hände klatschen wird:
„Und auch Ich werde Meine Hände zusammenschlagen, und Mein Zorn wird sich stillen.“
Das zeigt, dass der Prophet im geistlichen Einklang mit Gott selbst handelt – er ist Sein Vertreter auf Erden.
Fazit: Drei Funktionen des Propheten
Aus diesem Text und der Beschreibung der prophetischen Handlung lassen sich drei zentrale Aufgaben eines göttlichen Propheten ableiten:
Das Gericht Gottes aktivieren – durch Anweisungen, Handlungen und Worte.
Den Willen Gottes freisetzen durch Prophetie – die Botschaft und Richtung weitergeben.
Die Finsternis lenken, damit sie Gottes Willen erfüllt – nicht durch direkte Kontrolle, sondern durch Gehorsam gegenüber Gottes Auftrag, der sogar auf dunkle Mächte Einfluss nimmt.
Schlusswort
Dieses Kapitel im Buch Hesekiel gibt einen tiefen Einblick in das Wesen des prophetischen Dienstes.Es geht nicht nur darum, die Wahrheit auszusprechen – es geht um Einfluss, Autorität und die Werkzeuge von Gottes Gericht.
Selbst wenn der Feind seine eigenen Wege geht, beginnt sich alles dem göttlichen Plan zu unterordnen, sobald der Prophet Gottes Willen ausführt.
Prophetisches Wort + Handlung = ein Schlüsselprinzip im Reich Gottes.Durch sie regiert Gott über Geschichte, Nationen – und sogar über die Feinde Seines Volkes.

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